Gabriela Brass
KULTUR LANDSCHAFT

LANDSCHAFT HINTER DER LANDSCHAFT / Leinwand.


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LANDSCHAFT HINTER DER LANDSCHAFT


ALLES ENTSCHIED SICH EINE LANDSCHAFT ZU SCHAFFEN, DIE GLÜCKLICH UND UNGLÜCKLICH ZU SEIN SCHIEN

Bis zu diesem Zeitpunkt arbeitete ich auf großformatigen keilrahmengespannten Leinwänden mit Ölfarben, die dem spontanen Arbeiten technisch eher im Wege standen. Trocknungszeiten und die Viskosität der Farbe gaben indirekt den „Rhythmus“ vor.

Doch es war mir wichtig die Landschaft so frei wie möglich darzustellen, die Begrenzung so frei wie möglich zu halten und die Kraft und Wucht der Landschaft spontan und lebendig fließen zu lassen.

Es war nur ein Experiment, eine Stimmung, ein Versuch auf einem ca. 45 x 45 cm großem Reststück Leinwand, das schnell mit kleinen Nägeln auf einem Holzbrett fixiert wurde.

Dispersionsfarben, Pastellkreiden, kleine Reststücke von Rahmenhölzern, fettige Wachskreiden. Alles konnte gebraucht werden. Alles entschied sich, eine Landschaft zu erschaffen, die lebendig, vielfältig, glücklich und unglücklich zugleich zu sein schien - die gesehen und wahrgenommen werden wollte.
Sogar herunterhängende Leinwandfäden an den Rändern erschienen mir plötzlich „richtig“ und dem Thema gemäß.

Und das war sie - “meine“ Landschaft.  
Horizont, Himmel, Wolken, Hügel, Felder, Pflanzenteile. Nicht ruhig, nicht zufrieden, eher aufgeregt, eher in Unruhe. Und doch ihre ganze Kraft und Pracht zeigend.

Diese Landschaften würden nicht „normal und ordentlich“ gerahmt. Sie würden in Schaukästen aufgepiekst, durch ein kleines Vierkanthölzchen von der Rückwand gelöst, nur mit 2 dünnen Nägelchen gehalten. Wie präparierte, ausgestorbene Falter und Insekten, wie Rudimente. Wie Erinnerungen.


AM 11. März 1997 schrieb die Tageszeitung von Petershagen:

WO DER FRÜHLING LEIDENSCHAFLICH TOBT

Von Ralf Kapries
Petershagen (mt)

"Eine Gemäldeausstellung, die in einer breiten Öffentlichkeit auf großes Interesse stoßen dürfte, wurde am Wochenende in Petershagen eröffnet. In den Ausstellungsräumen der Begegnungsstätte Altes Amtsgericht präsentieren Gabriela Brass und Gerd Kruse bei guter Ausleuchtung ihre lichtdurchfluteten Bilder. Wegen ihrer unterschiedlichen Malrichtungen befriedigen sich vielfältige Interessen der Besucher.

Im kleineren vorderen Raum stellt Gabriela Brass 13 ihrer Werke unter dem Thema“ Landschaft hinter der Landschaft“ aus. Sie arbeitet stark abstrahierend, überwiegend auf Leinwand und in Mischtechnik von eigenartig starken Dispersionsfarben und Kreide, oder – im Falle der links neben dem Eingang aufgehängten monochromatischen Arbeiten – mit Dispersion, Kreide und Graphit auf Papier.

Großflächig hat die Malerin breite Pinsel verwendet. Die Flächen werden jedoch überlagert durch feine quirlige Striche, die den knospenartigen Gebilden über den wogenden Landschaften eine ungeheure Dynamik verleihen. Eine eigenartige Dynamik entsteht dadurch, dass die Künstlerin die Leinwand gerissen oder geschnitten und nicht wieder auf Rahmen gespannt hat. Präsentiert werden die Arbeiten in speziellen Bildträgern, flachen Kästen aus hellen Naturholz, deren Glasscheiben den mit Stiften an die Rückwand gehefteten Bildern etwa drei Zentimeter Raumtiefe lassen. Aufgespannt und rahmenlos drängt sich das einzige Großformat in den Raum. Eine ockerfarbene Sonne droht am Horizont, die Knospen sind aufgesprungen – das ganze Bild hat die Dynamik der kleineren Formate förmlich aufgesogen, so dass hier eine Art leidenschaftlicher Frühling tobt.  Ganz anders sind die 14 Zeichnungen von Gerd Kruse , …"